BLOGBEITRAG: Ein bisschen Hilfe möchte das Glück schon haben
19.08.2022
„Die Anne hat ja auch echt Glück mit ihrem Job und ihren Kindern.“
Unter „Glück haben“ verstehen viele Menschen eine Situation oder Sache, die einem unerwartet und ohne Zutun in den Schoß fällt. Aber genügt das? Ist "Glück haben" nicht eher das, wofür wir uns durch selbstverantwortliches Handeln aus einer günstigen Situation heraus bewusst entscheiden müssen?
Für mich ist „Glück haben“ eine Tür, die sich einen winzigen Spalt öffnet, die wir aber bewusst und mit all unserer Energie öffnen müssen. (So wie eine Pistazie, bei der die Schale nur eine klitzekleine Öffnung hat und die wir unbedingt knacken wollen.) Viel wichtiger noch ist es dann, den Mut zu investieren, um den Schritt durch diese Tür zu wagen. Mit allen Konsequenzen. Tun wir es nicht, ist uns etwas anderes eben wichtiger und wir entscheiden, draußen zu bleiben - ebenfalls mit allen Konsequenzen.
Neulich traf ich mich mit meiner ehemaligen Deutschschülerin. Die Mathematiklehrerin kam vor wenigen Jahren mit null Deutschkenntnissen hierher. Sie hat sich aus eigener Kraft und mit enormem Fleiß und Durchhaltevermögen die deutsche Sprache angeeignet. Als sie mich damals aufsuchte, um auf das C2-Level fit gemacht zu werden, vertraute sie mir ihren größten Wunsch an. Sie wolle endlich ihren Traum verwirklichen und als Lehrerin in Deutschland arbeiten. Die Hürde „Sprachtest“ nahm sie nach kurzer Zeit souverän. Danach folgten weitere: Anträge mussten ausgefüllt, weitere Prüfungen abgelegt werden. Letzte Woche, ein halbes Jahr nach unserem letzten Treffen, offenbarte sie mir stolz, dass sie im kommenden Schuljahr als Lehrerin anfangen werde. Ja, sie hatte das Quäntchen Glück, die Stelle an der örtlichen Schule angeboten zu bekommen, aber nur, weil sie die Verantwortlichen mit Wissen, Persönlichkeit und ihrem unermüdlichen Einsatz überzeugt hat.
Rapper Kontra K ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Mit „Erfolg ist kein Glück“ bringt er einen Aspekt meiner Meinung nach auf den Punkt: „Nichts ist umsonst, jeden Zentimeter muss man selber gehen. Denn von alleine wird nichts kommen.“ „Du hast die Wahl – Schatten oder Licht.“ Und Julia Engelmann slammt in ihrem Vortrag „One Day“: „Unser Leben ist kein Wartezimmer. Niemand ruft uns auf.“
Wenn „Anne echt Glück hat mit Job und Kindern“, so hat sie sicher einiges in ihre beruflichen Wünsche investiert, Chancen durch entschiedenes Handeln ergriffen. Vielleicht war sie damit ein Vorbild für ihre Kinder und hat die Grundlagen für deren „Glück haben“ geschaffen? Darauf aufbauen und die Chancen umsetzen, müssen diese aber selbst. Aus eigenem Antrieb, durch Wählen von Alternativen und aktives Treffen von Entscheidungen.
Denn Glück ist nun mal nicht nur Glücksache.
Unter „Glück haben“ verstehen viele Menschen eine Situation oder Sache, die einem unerwartet und ohne Zutun in den Schoß fällt. Aber genügt das? Ist "Glück haben" nicht eher das, wofür wir uns durch selbstverantwortliches Handeln aus einer günstigen Situation heraus bewusst entscheiden müssen?
Für mich ist „Glück haben“ eine Tür, die sich einen winzigen Spalt öffnet, die wir aber bewusst und mit all unserer Energie öffnen müssen. (So wie eine Pistazie, bei der die Schale nur eine klitzekleine Öffnung hat und die wir unbedingt knacken wollen.) Viel wichtiger noch ist es dann, den Mut zu investieren, um den Schritt durch diese Tür zu wagen. Mit allen Konsequenzen. Tun wir es nicht, ist uns etwas anderes eben wichtiger und wir entscheiden, draußen zu bleiben - ebenfalls mit allen Konsequenzen.
Neulich traf ich mich mit meiner ehemaligen Deutschschülerin. Die Mathematiklehrerin kam vor wenigen Jahren mit null Deutschkenntnissen hierher. Sie hat sich aus eigener Kraft und mit enormem Fleiß und Durchhaltevermögen die deutsche Sprache angeeignet. Als sie mich damals aufsuchte, um auf das C2-Level fit gemacht zu werden, vertraute sie mir ihren größten Wunsch an. Sie wolle endlich ihren Traum verwirklichen und als Lehrerin in Deutschland arbeiten. Die Hürde „Sprachtest“ nahm sie nach kurzer Zeit souverän. Danach folgten weitere: Anträge mussten ausgefüllt, weitere Prüfungen abgelegt werden. Letzte Woche, ein halbes Jahr nach unserem letzten Treffen, offenbarte sie mir stolz, dass sie im kommenden Schuljahr als Lehrerin anfangen werde. Ja, sie hatte das Quäntchen Glück, die Stelle an der örtlichen Schule angeboten zu bekommen, aber nur, weil sie die Verantwortlichen mit Wissen, Persönlichkeit und ihrem unermüdlichen Einsatz überzeugt hat.
Rapper Kontra K ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Mit „Erfolg ist kein Glück“ bringt er einen Aspekt meiner Meinung nach auf den Punkt: „Nichts ist umsonst, jeden Zentimeter muss man selber gehen. Denn von alleine wird nichts kommen.“ „Du hast die Wahl – Schatten oder Licht.“ Und Julia Engelmann slammt in ihrem Vortrag „One Day“: „Unser Leben ist kein Wartezimmer. Niemand ruft uns auf.“
Wenn „Anne echt Glück hat mit Job und Kindern“, so hat sie sicher einiges in ihre beruflichen Wünsche investiert, Chancen durch entschiedenes Handeln ergriffen. Vielleicht war sie damit ein Vorbild für ihre Kinder und hat die Grundlagen für deren „Glück haben“ geschaffen? Darauf aufbauen und die Chancen umsetzen, müssen diese aber selbst. Aus eigenem Antrieb, durch Wählen von Alternativen und aktives Treffen von Entscheidungen.
Denn Glück ist nun mal nicht nur Glücksache.